Basel

Beschreibung

Im Chorgestühl des Baseler Münsters befand sich bis etwa 1995 eine geschnitzte "Judensau" aus dem Jahr 1432, als Zierde einer Stehhilfe, eines "misericord". Sie war (durch einen Brand?) zerstört und wurde als Replik wieder eingesetzt. Sie wurde in den 1990er Jahren durch einen Platzhalter ersetzt.

Die Fragmente des Originals befinden sich (lt. Auskunft des früheren Hauptpfarrers Franz Christ) im Depot des Münstermuseums im kleinen Klingenthal in Basel.




Antisemitische Hohnskulptur am Chorgestühl
Abb. bei Isaiah Shachar

Pfarrer Franz Christ, Basel: "Ich war damals - es war ca Mitte der neunziger Jahre, ich müßte jetzt die Dinge wieder heraussuchen - als Hauptpfarrer daran beteiligt. Selbstverständlich auch der Münsterbaumeister Peter Burckhardt. (Er weiß über die Magazinierung Bescheid).

Die Münsterbaukommission hat damals das Anbringen einer Anschrift geprüft. Ich hatte da, soviel ich mich erinnere, auch einen Entwurf gemacht. Aber wir haben nach eingehender Diskussion entschieden, die Replik, die wegen der Restaurierungsarbeiten im Raum sowieso entfernt werden mußte, nicht wieder zu plazieren. Wäre das Original noch in situ gewesen, wäre das eine andere Sache gewesen. Das Chorgestühl ist seit dem 19. Jh. zerstückelt und nur noch teilweise aufgestellt."